Gerne wird beim Eisbaden darüber kolportiert, dass es viele positive Aspekte hat und das ist auch wahr. Die Eisbaden Vorteile für Körper und Geist sind wissenschaftlich nachgewiesen und unglaublich vielschichtig. Nichtsdestotrotz gibt es auch Risiken, die du minimieren kannst wenn du ein paar grundsätzliche Regeln einhältst.

Risiko Eisbaden

  1. Unterkühlung
    “Unterkühlung” (auch als “Hypothermie” bezeichnet) ist ein medizinischer Zustand, der auftritt, wenn die Körpertemperatur einer Person unter den normalen Bereich fällt, der normalerweise bei etwa 36,5 bis 37,5 Grad Celsius liegt. Eine Person gilt als unterkühlt, wenn ihre Körpertemperatur unter 35 Grad Celsius fällt. Unterkühlung tritt in der Regel auf, wenn eine Person für längere Zeit niedrigen Temperaturen oder kaltem Wasser ausgesetzt ist. Es kann auch in Situationen auftreten, in denen der Körper nicht in der Lage ist, Wärme auf natürliche Weise zu produzieren oder zu speichern, wie beispielsweise bei einer Schilddrüsenunterfunktion. Wenn der Körper längere Zeit der Kälte ausgesetzt ist, führt dies zu Unterkühlung, was zu Schwindel, Verwirrtheit, Müdigkeit, Ohnmacht oder sogar zum Tod führen kann.
  2. Herzinfarkt
    Ein Herzinfarkt (auch als Myokardinfarkt oder kurz MI bezeichnet) tritt auf, wenn ein Teil des Herzmuskels aufgrund eines unzureichenden Blutflusses und Sauerstoffmangels abstirbt. Dies tritt aufgrund einer Blockade eines oder mehrerer Koronararterien auf, die das Herz mit Blut versorgen. Typische Symptome eines Herzinfarkts sind Schmerzen oder Druckgefühle in der Brust, die länger als einige Minuten anhalten können, sowie Schmerzen oder Unbehagen in anderen Bereichen des Körpers wie Arme, Schultern, Nacken, Kiefer oder Rücken. Zusätzlich könnte es zu Kurzatmigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Schweißausbrüchen und Angstzuständen kommen. Die plötzliche Kälte führt dazu, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen und den Blutfluss im Herzen einschränken, was in einen Herzinfarkt resultieren kann, insbesondere bei Menschen mit einer bereits bestehenden Herzerkrankung.
  3. Erfrierungen
    Erfrierungen sind Schäden an der Haut und dem darunter liegenden Gewebe, die durch extreme Kälte verursacht werden. Erfrierungen können auftreten, wenn die Haut und das Gewebe einer Person längere Zeit extrem kalten Temperaturen ausgesetzt sind, normalerweise unter dem Gefrierpunkt. Die Symptome von Erfrierungen können je nach Schweregrad variieren, können aber Schmerzen, Taubheit, Kribbeln oder Brennen in den betroffenen Körperbereichen umfassen. Die betroffene Haut sieht blass, hart oder wachsartig aus und tut möglicherweise Blasen oder Wunden entwickeln. Wenn bestimmte Körperteile wie Hände, Füße, Ohren oder Nase längere Zeit der Kälte ausgesetzt sind, entstehen Erfrierungen, was zu Schmerzen, Taubheitsgefühl und in schweren Fällen sogar zu Gewebeschäden führen kann. Es ist wichtig, Erfrierungen sofort zu behandeln, um das Risiko von Komplikationen zu reduzieren. Zu den Behandlungsmöglichkeiten können das langsame Erwärmen der betroffenen Körperbereiche, Schmerzlinderung, die Verwendung von Schmerzmitteln und möglicherweise eine Wundversorgung gehören. In schweren Fällen können Antibiotika und möglicherweise eine chirurgische Behandlung erforderlich sein, um die Schäden zu reparieren.
  4. Atemprobleme
    Die kalte Luft reizt die Atemwege und es entstehen Symptome wie Husten, Keuchen, Engegefühl in der Brust und Atemnot führen. Wenn kalte Luft eingeatmet wird, ist eine Verengung der Atemwege das Resultat. Dies liegt daran, dass kalte Luft die glatten Muskeln in den Atemwegen zusammenziehen und die Luftzufuhr einschränken. Bei Menschen mit Asthma oder COPD ist es Möglich, dass dies zu einer Verschlechterung ihrer Symptome führt. Eine Möglichkeit, Atemproblemen durch kalte Luft vorzubeugen, besteht darin, den Mund und die Nase mit einem Schal oder einer Maske zu bedecken, um die Luft zu erwärmen, bevor sie eingeatmet wird.
  5. Sturzverletzungen
    Das Gehen auf rutschigem Eis oder auf glatten Steinen in Bächen, Flüssen und Seen ist prädestiniert dazu Sturzverletzungen zu verursachen, die von Prellungen bis zu Knochenbrüchen reichen können.
  6. Hyperventilation
    Hyperventilation ist ein Zustand, bei dem eine Person schneller und tiefer atmet als normalerweise. Dadurch wird eine größere Menge an Sauerstoff in den Körper aufgenommen und eine größere Menge an Kohlendioxid ausgestoßen. Hyperventilation entsteht aufgrund von verschiedenen Ursachen, einschließlich Angst, Stress, körperlicher Anstrengung, hohen Höhen, Lungen- oder Herzproblemen oder anderen medizinischen Bedingungen. Die plötzliche Kälte könnte dazu führen, dass Menschen hyperventilieren, was zu Schwindel und Ohnmacht führt. Obwohl Hyperventilation normalerweise nicht gefährlich ist, gibt es in einigen Fällen mit ernsthaften Komplikationen, insbesondere wenn es aufgrund von medizinischen Bedingungen auftritt.
  7. Hautreizungen
    Hautreizungen durch Kälte sind eine häufige Reaktion auf Kälteexposition und können eine Vielzahl von Symptomen verursachen. Zu den häufigsten Symptomen von Hautreizungen durch Kälte gehören Rötung, Schmerzen, Juckreiz, Brennen und Taubheit. Diese Symptome können auftreten, wenn die Haut für längere Zeit kalten Temperaturen ausgesetzt ist oder wenn die Haut zu schnell von warmen auf kaltes Wetter umgestellt wird. Eine der häufigsten Formen von Hautreizungen durch Kälte ist Frostbeulen.
    • Frostbeulen sind schmerzhafte, rote, juckende oder brennende Läsionen, die auf der Haut auftreten, wenn die Haut für längere Zeit kalten Temperaturen ausgesetzt ist. Sie treten häufig an den Händen, Füßen, Ohren und Nase auf.
    • Eine andere Form von Hautreizungen durch Kälte ist die Kälteurtikaria. Kälteurtikaria ist eine allergische Reaktion auf Kälte, die zu einem juckenden, brennenden Hautausschlag führt, wenn die Haut schnell von warmen auf kaltes Wetter umgestellt wird. Kälteurtikaria kann auch zu Schwellungen und Nesselsucht führen.
  8. Muskelkater
    Muskelkater entsteht durch kleine Risse in den Muskelfasern und den damit verbundenen Entzündungsreaktionen. Diese Entzündungsreaktionen verursachen Schmerzen und Schwellungen in den Muskeln. Die Symptome von Muskelkater umfassen normalerweise Steifheit, Empfindlichkeit und Schmerzen in den Muskeln. Die betroffenen Muskeln können auch geschwollen und zart sein. Das Eintauchen in kaltes Wasser kann zu Muskelkater führen, insbesondere wenn die Person untrainiert ist oder sich nicht richtig aufwärmt. Muskelkater ist normalerweise nicht schlimm und durch Ruhe, leichte Dehnung und sanfte Massage behandelbar. Es ist jedoch wichtig, nicht zu viel Druck auf die betroffenen Muskeln auszuüben, da dies zu weiteren Verletzungen führt. Um Muskelkater zu vermeiden, sollten körperliche Aktivitäten langsam und allmählich gesteigert werden, um den Muskeln Zeit zu geben, sich an die Belastung anzupassen.
  9. Erschöpfung
    Eisbaden ist körperlich anstrengend, insbesondere wenn es über einen längeren Zeitraum oder in sehr kaltem Wasser durchgeführt wird. Bei einer starken Abkühlung des Körpers kommt es zu einer erhöhten Belastung des Herz-Kreislauf-Systems kommen, um die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. Dies führt zu einem erhöhten Energieverbrauch und zu einem Gefühl von Erschöpfung oder Müdigkeit führen. Darüber hinaus entsteht durch das Eintauchen in sehr kaltes Wasser ein Schock aufgrund der abrupten Änderung der Körpertemperatur. Dies wiederum lässt den Hormonspiegel des Stresshormons Adrenalin ansteigen, das ebenfalls Energie verbraucht und zu einem Gefühl von Erschöpfung beiträgt.
  10. Kopfschmerzen
    Das Eintauchen in sehr kaltes Wasser, wie es beim Eisbaden der Fall ist, könnte bei manchen Menschen Kopfschmerzen auslösen. Die genaue Ursache dafür ist nicht immer bekannt, aber es wird angenommen, dass es durch die Veränderungen im Blutfluss im Gehirn aufgrund der Kälte verursacht wird. Eine andere Möglichkeit ist, dass es durch die Kontraktion der Blutgefäße im Kopf und der Nackenmuskulatur verursacht wird. Kopfschmerzen nach dem Eisbaden können auch durch Stress, Anspannung oder Angstzustände verursacht werden, die durch die Herausforderung des Eisbadens entstehen können. Darüber hinaus ist Dehydrierung ein weiterer Faktor, der zu Kopfschmerzen nach dem Eisbaden führt. Insbesondere Menschen mit Migräne sind davon betroffen.
  11. Übelkeit und Erbrechen
    Das Eisbaden oder Winterbaden führt manchmal auch zu Übelkeit und Erbrechen, insbesondere wenn die Person nicht richtig aufgewärmt ist oder wenn sie während des Badens Wasser schluckt.
  12. Schwächung des Immunsystems
    Es besteht die Möglichkeit, dass das Eisbaden oder Winterbaden das Immunsystem schwächt, insbesondere wenn es zu häufig durchgeführt wird oder wenn die Person bereits ein geschwächtes Immunsystem hat.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Eisbaden oder Winterbaden nicht für jeden geeignet ist und dass es sicher durchgeführt werden sollte. Personen, die an bestimmten gesundheitlichen Problemen leiden, wie z.B. Herzproblemen, Bluthochdruck oder Diabetes, sollten dies vorher mit ihrem Arzt besprechen und gegebenenfalls von solchen Aktivitäten absehen. Außerdem sollte das Eisbaden niemals allein durchgeführt werden und immer unter Aufsicht von erfahrenen Personen oder Rettungsschwimmern erfolgen.

Lass uns wissen wie zufrieden du mit dem Inhalt dieser Seite bist

5 / 5. 2

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Es tut uns leid, dass der Beitrag für dich nicht hilfreich war!

Lasse uns diesen Beitrag verbessern!

Wie können wir diesen Beitrag verbessern?


0 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert